Transkript:
Es wird viel über den Kommunismus geredet, doch was ist das eigentlich? „Kommunismus“ – ein Begriff, den man immer wieder an den unterschiedlichsten Stellen lesen oder hören muss. Ein Begriff, den – so scheint es – einige seiner Benutzer nicht wirklich verstanden haben und der deshalb oft, völlig oder zumindest teilweise falsch gebraucht wird. Lediglich dies ist landläufig vage bewusst, jedenfalls den meisten; das alles hat doch irgendwas mit Karl Marx, linker Politik und Wirtschaft zu tun. Um nun also die Grundlagen abzudecken, möchten wir im Folgenden den „Kommunismus“ leicht verständlich erklären, den Begriff historisch einordnen und ihn dem derzeit in den meisten Teilen der Welt vorherrschenden Kapitalismus gegenüberstellen. Entstanden ist der Begriff Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts und umfasste zunächst mehrere Gesellschaftstheorien, welche noch relativ vage und utopisch daherkamen, aber sich im Wesentlichen auf eine Idee von sozialer Gleichheit bezogen. Erst Karl Marx und sein enger Freund Friedrich Engels entwickelten ab ca. 1844 ihre eigenen Theorien und schrieben diese nieder, um dem bis dahin eher schwammigen Begriff „Kommunismus“ Bedeutung und vor allem Wissenschaftlichkeit zu geben. Auch befassten sie sich intensiv mit Philosophie, ökonomischen Prozessen, Geschichte und politischer Praxis, entwickelten daraus eine gesamte Lehre, die heute als „Marxismus“ bekannt ist und auf einer dialektisch-materialistischen Analyse der bestehenden Verhältnisse und der Geschichte im Allgemeinen fußt. Was dies bedeutet und was „dialektischer Materialismus“, sowie der sogenannte „historische Materialismus“ überhaupt sind, das erklären wir in einem anderen Video noch einmal genauer.
Nun widmen wir uns aber wieder dem Kommunismus selbst und der Frage, worin sich dieser vom Kapitalismus eigentlich unterscheidet: „Kommunismus“, abgeleitet vom lateinischen Wort „communis“, was im Deutschen „gemeinsam“ bedeutet, umschreibt letztendlich ein politisches, soziales und ökonomisches Modell, in welchem die Produktionsmittel, sprich all das, was zur Produktion benötigt wird (Fabriken, Rohstoffe usw.), in den Händen der Gemeinschaft liegen, also das Privateigentum an ebendiesen Produktionsmitteln nicht mehr existiert. Dadurch existieren im Kommunismus auch keinerlei Klassen. Der sogenannte Klassenkampf, also der Kampf zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, ist im Kommunismus also nicht mehr existent, anders als in anderen Gesellschaftsformen, wie beispielsweise dem Kapitalismus, der Klassengesellschaft unserer Zeit.
Im Kapitalismus nämlich – wie auch im Feudalismus oder in den Sklavenhaltergesellschaften – sind Klassengegensätze essentiell und nicht nur ein Beiwerk oder eine Fehlentwicklung, sondern ein unvermeidbares Übel, dass sich aus den Bedingungen des Systems notwendigerweise ergibt. In diesen existiert das Privateigentum an Produktionsmitteln, was letztlich bedeutet, dass sich Fabriken, Rohstoffe, Maschinen und alle weiteren Produktionsmittel, in den Händen einiger weniger Menschen konzentrieren. Damit konzentriert sich auch die Macht auf eine Minderheit von Kapitalisten, die Ausbeuter unserer Gesellschaftsform, dem Kapitalismus. Diese Kapitalisten werden innerhalb dieses Systems quasi automatisch zu Ausbeutern, die die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung ausbeuten, bzw. eben jene, die kein Privateigentum an Produktionsmitteln besitzen und dazu gezwungen sind ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Diese Mehrheit ist die Klasse der Proletarier. Und anders als der Kapitalist, wirtschaftet im Kapitalismus der Proletarier auch aus ganz anderen Gründen; wo der Kapitalist lediglich sein bestehendes Vermögen vergrößern möchte und um das Generieren von Kapital „bemüht“ ist, da wirtschaftet der Proletarier lediglich, um zu leben bzw. zu überleben. Das ist aber kein Fehler in dem Kapitalistischen System, sondern eine Notwendigkeit dieses Systems. Denn in der kapitalistischen Produktionsweise, wo sich alles um Profitmaximierung dreht, da ist der Arbeiter zwar wichtig um diesen Profit überhaupt zu ermöglichen, aber gleichzeitig ist er auch ein Hindernis, da sein Lohn ein Kostenfaktor ist, der der Profitmaximierung in die Quere kommt. Der Kapitalist entlohnt den Proletarier daher nicht seiner Arbeit entsprechend, sondern versucht die Löhne so gering wie möglich zu halten, damit er möglichst viel Mehrwert für sich einbehalten kann.
Im Kommunismus hingegen wird nicht zur Profitmaximierung gewirtschaftet, es gibt keine unnötige Überproduktion und die Produktionsmittel liegen in den Händen aller Menschen und werden nicht von einer kleinen Minderheit kontrolliert. Es wird das produziert, was tatsächlich benötigt wird, also etwas mehr als ausreichend und jeder hat Zugang zu dem was er benötigt. Hier reden wir auch von einer Planwirtschaft, in welcher die Produktion nach den Bedürfnissen der Bevölkerung geplant wird.
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