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Deutschlands Rolle im Nahostkrieg – Vortrag und Diskussion mit Wieland Hoban (Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.)
Freitag, 12. Juli 2024, um 18 Uhr
Hilde-Müller-Haus
Wallufer Platz 2
65197 Wiesbaden
Als Kanzlerin Merkel 2008 vor dem israelischen Parlament die einzigartigen Beziehungen zu Israel und die besondere historische Verantwortung Deutschlands betonte, meinte sie damit nicht eine besondere Verantwortung Deutschlands für eine Welt ohne jeglichen Antisemitismus und Rassismus.
Vielmehr zielt die deutsche Staatsraison auf eine konkrete Unterstützung der israelischen Regierung, die – ungeachtet der Tatsache, dass die Mehrheit der Juden keine Israelis sind – als eine Art Generalvertreter aller Juden gesehen wird. Die Unterstützung der israelischen Regierungspolitik reicht historisch bis in die Gründungszeit des Staates Israel im Jahr 1948 zurück und umfasst eine Rückendeckung in verschiedenen Phasen der völkerrechtswidrigen Annexionspolitik bis hin zur weitgehend kritiklosen Unterstützung des aktuellen Gaza-Krieges mit all seinen Kriegsverbrechen.
Die deutsche Staatsraison hat aber auch Auswirkungen auf den Diskurs in der deutschen Öffentlichkeit. Durch die Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus sind palestinasolidarische Wissenschaftler, Künstler und Aktivisten von öffentlicher Schmähung und einer umsichgreifenden Cancel-Culture bedroht. Nicht zuletzt wird durch die deutsche Staatsraison auch
israelkritischen Juden die Stimme entzogen.
Über all dass wollen wir mit Wieland Hoban, dem Vorsitzenden der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, sprechen und diskutieren.
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