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Die Wahlen in Nicaragua

Nicaragua – Was ist da los?

Nicaragua hat gewählt. Mit etwa drei Viertel der Stimmen kann der sadinistische Präsident Daniel Ortega sein Amt und seine Regierung verteidigen. Mit einem Aufschrei von US-Staat und EU-Funktionären. Doch in unseren deutschen Medien hört man recht wenig was eigentlich in Nicaragua gerade los ist.

Aber wer sind eigentlich die Sadinisten?

Niceragua war in den Sechziger Jahren geprägt von Armut, Verelendung und Analphabetismus, beherrscht von Diktator Anastasio Somoza Debayle und seiner repressiven Nationalgarde.

Auf Folge dessen gründete sich 1961 die Frente Sandinista de Liberación Nacional zu deutsch sadinistische Front zur nationalen Befreiung, eine Guerillaarmee benannt nach dem General des nicaraguanischen Widerstandes gegen US-Truppen bei der US-Besatzung Nicaraguas in den Zwanzigern und frühen Dreißigern Augusto César Sandino.

Die USA waren es, die den somozistischen Staat während ihrer Besatzung schufen und sie waren es auch, welche die Nationalgarde gründeten.

Nicaragua war zu dem Zeitpunkt nichts weiter als eine Kolonie des US-Imperialismus.

Und so, gab es auch Teile der Bourgeoisie, die sogenannte nationale Bourgeoisie, welche mit dem US-Imperialsmus brechen wollten, weil sie nicht von diesem profitierten, diese Bestand vor allem aus Industriellen, Agrarexporteuren und Bankiers.

Dem entgegen Stand die Oligarchie des Somoza-Clans, diese zentralisierte immer mehr Kapital in ihren Händen, während die nationale Bourgeoisie immer weiter geschwächt wurde.

Beispielhaft dafür ist das Erdbeben von 1972.

Die nicaraguanisch Hauptstadt Managua wurde in diesem praktisch völlig zerstört.

Somoza Debayle nutzte diese Notsituation um  Banken- und Baukapital an sich zureißen.

Es gab also ein eindeutigen Klassengegensatz zwischen Somoza-Ologarchie und nationaler Bourgeoisie.

Im Januar 1979 kam es dann zu Landbesetzungen und Ausschreitungen in den Städten.

Die FSLN rief den Generalstreik aus, das ganze Land wurde lahmgelegt.

In Folge dessen entstanden von der Polizei befreite Zonen in der Hauptstadt Managua.

Die FSLN war zu dieser Zeit keinenfalls Avangarde der revoltierenden Massen, sondern

„die Guerrilla, die als Unterstützung der Massen diente“ wie es Humberto Ortega, ehemaliger Oberkommandant der Sandinistischen Volksarmee, sagte.

Anstatt jedoch die Revolution fortzuführen, wurde jedoch die Junta de Gobierno de Reconstrucción Nacional de Nicaragua (zu dt. Regierungsjunta für den Nationalen Wiederaufbau Nicaraguas ) gebildet, eine Übergangsregierung mit Beteiligung der nationalen Bourgeoisie sowie Vertreter der FSLN gebildet.

Das Somoza-Regime wurde entmachtet, progressive Reformen wurden begonnen, wie eine Alphabetisierungskampagne oder die Enteignung und Verstattlichung des Kapitals des Somozaclans.

Jedoch wurde die Revolution nie vollendet, nie wurde der Aufbau eines Arbeiter- und Bauernstaats begonnen. Die Volksmilizen wurden aufgelöst, ein bürgerlicher Parlamentarismus installiert, das Privateigentum dominierte weiterhin die nicaraguanische Wirtschaft.

Die nationale Bourgeoisie stellte sich aufgrund von Angst vor einer sozialistischen Revolution erst spät auf die Seite der Massen, diese zwei Seiten hatten vorübergehende das gleiche Interesse an der nationalen Befreiung, nach dieser jedoch nicht mehr ;

die nationale Bourgeoisie muss als eindeutiger Sieger der Revolution betrachtet werden, Besiegung des US-Imperialismus, gleichzeitig Verhinderung der Machtergreifung der Massen.

Und exakt dies ist der Charakter des heutigen Nicaraguas: kein Arbeiterstaat, jedoch ein antiimperialistischer.

Wie auch in Kuba oder Venezuela, versucht der US-amerikanische Imperialismus stets seine durch die Revolution verlorene ökonomische Macht wiederzuerlangen, z.B. durch das Uprising 2018 oder auch indem er versucht der jetzigen Wahl die Legitimität zu entziehen.

Das nicaraguanische Volk stellt sich bisher klar gegen den US-Imperialismus, so ist auch das eindeutige Wahlergebnis Ortegas zu verstehen.

Für uns muss klar sein : Solidarität mit dem antiimperialistischen Kampf des nicaraguanischen Volkes!

Quellen :

https://www.jungewelt.de/artikel/413107.wahlen-nicaragua-ortega-ist-favorit.html

https://www.jungewelt.de/artikel/414227.interventionismus-niederlage-f%C3%BCr-yankees.html

https://www.klassegegenklasse.org/nicaraguanische-revolution-die-aufstaendigen-massen-schrieben-geschichte/

https://amerika21.de/2021/06/251701/nicaragua-verhaftungen-kritik

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Beiträge

Ein System – Putsch in Chile 1973

Am 11. September 1973 putschte das Militär in Chile gegen die Regierung. Der drei Jahre zuvor demokratisch gewählte sozialistische Präsident Salvador Allende, nahm sich das Leben, nachdem die Luftwaffe begonnen hatte, den Präsidentenpalast La Moneda zu bombardieren und das Putsch-Militär in den Palast eingedrungen war. Eine Junta unter der Führung von Augusto Pinochet regierte Chile daraufhin bis zum 11. März 1990 als Militärdiktatur.

Der Putsch wurde von den USA (und auch von Deutschland) politisch und finanziell unterstützt, vor allem durch verdeckte Operationen der CIA. Im Raum stehen auch Vorwürfe gegen den BND, dass er an dem Putsch beteiligt gewesen sei.
Im Bild ist der damalige Außenminister der USA (Kissinger) zu sehen, der dem künftigen Militärdiktator Pinochet gratuliert.
Der Putsch war ein zentrales Ereignis im Kalten Krieg mit ähnlicher Bedeutung wie der Revolution in Kuba

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Veranstaltungen

Gegen den Aufmarsch der „identitären“ Faschist:innen am 31. Juli in Wien!

Antifa-Kundgebung: Samstag 31. Juli, 15:30, Bräunerstraße Ecke Stallburggasse

Kontakt zu den Initiator*innen: https://www.instagram.com/antifa_w/

AUFRUF:

Wären sie es nicht schon, so müsste eins die „Identitären“ in Österreich für tot erklären. Mehr als die immergleichen 50  Trauergestalten verirren sich nicht auf ihre Kundgebungen; es mangelt an Kader-Nachwuchs, der nicht durch penetrante Peinlichkeit auffällt; ihr Projekt „die Österreicher“, mit denen frustrierte Stammtisch-Rassist:innen organisiert werden sollten, stagniert; „Widerstand in Bewegung“, der Spielplatz für gelangweilte Kindersoldaten, heißt vor allem – so konnte eins am 8. Mai dieses Jahres sehen – rennend und in Polizeibegleitung vor dem antifaschistischen Protest aus dem Grätzl und rein in die U-Bahn flüchten; und nun wurden auch noch ihre Symbole verboten. 

Für Samstag den 31. Juli, denTag, bevor das Verbot in Kraft tritt, ruft die neofaschistische Gruppe noch einmal zum Schaulaufen in der Wiener Innenstadt auf – ein aller letztes Aufbäumen also. Wenn es nach uns ginge, dann können die „Identitären“ mitsamt ihrer menschenverachtenden Ideologie endlich auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt werden. Da dies aber nicht von alleine passieren wird und wir uns als Antifaschist:innen im Kampf gegen Nazis nicht auf den Staat verlassen können, rufen wir zum Gegenprotest auf.

Nicht wegen ihrer nicht vorhandenen Größe müssen die „Identitären“ als gefährlich gelten, sondern weil sie, wie jede Form des organisierten Rechtsextremismus, schon in der Gesellschaft vorhandene Ideologien wie Antifeminismus, Rassismus, Nationalismus oder Antisemitismus weiter zuspitzen. Sie fungieren als Verstärker menschenverachtender Einstellungen, mit teils mörderischen Konsequenzen für jene, die der extremen Rechten als Feindbild dienen. Das zeigen nicht zuletzt die Vielzahl an rechtsterroristischen Attentaten, die sich auf die von den „Identitären“ maßgeblich popularisierte Verschwörungserzählung vom „Großen Austausch“ bezogen.

Rezepte, die im Namen der Bekämpfung des Rechtsextremismus vor allem eine Verschärfung von Repression und Ausweitung polizeilicher Befugnisse beinhalten, sind vor allem deswegen problematisch, da sie immer auch gegen emanzipatorischen Aktivismus gewendet werden können. Die ständige Repression gegen Antifaschist:innen zeigt wo, abseits wirkungsloser Symbolpolitik, der Feind für den Staat wirklich steht: nämlich links. Denn anders als der extremen Rechten geht es uns um die Abschaffung gesellschaftlicher Herrschaft als Ganzer, und nicht um deren Verewigung. Zudem konnten und können sich rechtsextreme Organisationen unter den Augen von Sicherheitsbehörden entwickeln beziehungsweise auch immer wieder reorganisieren, wenn nicht gleich der Polizeiapparat Bestandteil rechtsextremer Organisierungsbemühungen ist. Auf den mit autoritären Sehnsüchten liebäugelnden repressiven Staatsapparat ist im Kampf gegen Rechtsextremismus sicherlich kein Verlass. Verbote können zwar kurzzeitig rechtsextreme Gruppen lähmen, sie sind aber nicht wirksam im Kampf gegen die dahinterstehenden Einstellungen und Ideologien. Sie richten sich gegen Symptome, nicht jedoch gegen die Ursachen. Ohne eine Gesellschaft, die sich gegen die rechtsextremen Ausgrenzungen, Bedrohungen und Diskriminierungen stellt, bleibt jedes Verbot ohnehin wirkungslos. Durch Verbote wird Rechtsextremismus darüber hinaus einmal mehr zum gesellschaftlichen Randphänomen erklärt, welches mit staatlichen Maßnahmen zu erledigen wäre. Doch rechtsextreme und rassistische Einstellungsmuster sind in dieser Gesellschaft allgegenwärtig und tief in ihr verankert. Dazu genügt nicht nur ein Blick auf die FPÖ, die bürokratisierte Unmenschlichkeit der Abschiebebehörden oder die Gängelung von sozial schwachen in den Amtsstuben.
Antifaschismus ist nicht der Handlungsgehilfe des Staates. Antifaschismus heißt selbst-organisiertes politisches Handeln.Aus diesem Grund braucht es im Kampf gegen Rechts nicht nur einen radikalen Antifaschismus, sondern auch eine sozialrevolutionäre Perspektive, die auf die Abschaffung der falschen Verhältnisse zielt, die also Selbstorganisation abseits der Zwänge von Staat und Kapital vorantreibt!

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Veranstaltungen

Leserunde des Linken Forums

Unsere Leserunde findet regelmäßig dienstags und samstags statt! Wir werden in den nächsten Wochen gemeinsam die unten aufgelisteten Werke lesen und besprechen. Ihr seid herzlich eingeladen einfach nur mitzuhören, oder euch auch in der anschließenden Diskussion zu beteiligen. Tretet dazu einfach unserem Discord Server bei und erwähnt in der Anmeldung die Leserunde!

Liste der Werke für unsere kommenden Leserunden:

  • Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft – Friedrich Engels
  • Lohn Preis Profit – Karl Marx
  • Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats – Friedrich Engels

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SDAJ BAWÜ & Chill

Tempolimit, Baerbocks Doktortitel und CO2Steuer, die Grünen sind vor der Bundestagswahl in aller Munde! Wir haben Arnold Schölzel, den ehemaligen Chefredakteur der Junge Welt, eingeladen und schauen uns Die Grünen und ihre Positionen zu Umwelt und Krieg mal ganz genau an.

Teilnahme ist kostenlos auf dem Discord-Server der SDAJ.

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Kaltes Parteiverbot für DKP?

Verbot der DKP bei Bundestagswahl 2021 Die DKP wird nicht zur Bundestagswahl 2021 zugelassen, als Grund hierfür werden verspätet eingereichte Rechenschaftsberichte der letzten 6 Jahre genannt.

Bundeswahlleiter Georg Thiel erkennt der DKP somit ihre Funktionen als politische Partei ab. Was für die Partei bedeuten würde, dass eine Reihe essenzieller Förderungen und Steuervergünstigungen wegfallen.

Die DKP kann gegen diesen Beschluss vor dem Verfassungsgericht klagen und nach eigenen Aussagen werden sie alle rechtlichen Mittel in die Hand nehmen, um den finanziellen Ruin der Partei zu verhindern: „Natürlich werden wir alle Rechtsmittel einlegen. Wir sind sicher, dass dieser Versuch, uns kalt zu verbieten scheitern wird.“ Dieser Beschluss ist Teil einer langen Geschichte der Dämonisierung linker Kräfte. Patrik Köbele: „Was hier versucht wird, das ist ein kaltes Parteiverbot. Damit kennen wir Kommunistinnen und Kommunisten uns aus. 1933 wurde die kommunistische Partei von den Faschisten verboten, 1956 von der Adenauer-Justiz. Groß muss die Angst vor uns sein, dass dies nun im Jahr 2021 mit bürokratischen Mitteln erfolgen soll.“ „Dieser Versuch reiht sich ein in die zunehmende Kriminalisierung und Verleumdung linker Kräfte. Dieser Versuch reiht sich ein in die Instrumentalisierung der Corona-Pandemie zu Demokratie- und Sozialabbau.“ -Patrick Köbele

Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/405936.staatliche-repression-kaltes-parteiverbot-droht.html Vis Hettich 09.07.2021